Fremde Katzen füttern: Gut gemeint, aber gefährlich? Erfahre, was dahinter steckt! 

Katzen sind kleine Abenteurer, die gerne mal für eine Weile verschwinden – wie Balthasar, der Kater einer lieben Freundin von mir. Balthasar ist ein beeindruckender, roter Kater, kastriert und mit einem echten Entdeckergeist ausgestattet. Sie leben in einem kleinen Dorf, und es ist völlig normal, dass er tagelang auf Streifzug geht. Doch manchmal bleibt er sogar für ein oder zwei Monate weg. Meine Freundin vermutet schon lange, dass er sich mehrere „Zweitfamilien“ zugelegt hat, bei denen er sich häuslich niederlässt – kein Wunder bei seinem charmanten Wesen.

Das wäre an sich kein großes Problem, wenn er nicht jedes Mal mit einem recht wohlgenährten Bäuchlein nach Hause kommen würde. Sie selbst achtet penibel darauf, dass Balthasar nur hochwertiges Futter mit einem sehr hohen Fleischanteil bekommt – schließlich brauchen Katzen eine spezielle Ernährung, um gesund zu bleiben. Doch sie weiß nicht, was er in anderen Haushalten gefüttert bekommt. Ob er vielleicht minderwertiges, für ihn ungesundes Futter frisst, bleibt ein Rätsel.

 

Jede Katze hat ihre eigene Geschichte

Fremden, zugelaufenen Katzen oder auch regelmäßigen samtpfötigen Besuchern, wie Balthasar, sieht man es oft nicht an, dass sie auf bestimmte Futterarten angewiesen ist oder vielleicht gar eine spezielle Diät braucht. Was als freundliches Füttern gemeint ist, kann schnell zur Belastung für die Gesundheit der Katze werden. Vielleicht ist die Katze auf Diät oder hat Futterallergien – und das „kleine Stück Wurst“ könnte mehr schaden als nützen.

 

Warum die Ernährung so entscheidend ist

Die Ernährung spielt bei Katzen eine besonders wichtige Rolle. Katzen sind Fleischfresser. Mehr noch als Hunde, die durchaus auch mal etwas pflanzliche Nahrung vertragen und ihre Nahrung sollte einen hohen Anteil an gut verwertbaren, tierischen Proteinen enthalten, da sie zum Beispiel Kohlenhydrate nicht gut vedauen können. Viele menschliche Lebensmittel, wie Wurst oder Käse, enthalten hingegen Zusätze wie Zucker oder Gewürze, die für Katzen ungeeignet sind. Selbst das vermeintlich harmlose Stück Käse kann Probleme verursachen, da viele Katzen Laktose nicht vertragen.

 

Füttern ohne Wissen – das Risiko

Wie bei Balthasar ist es oft unklar, was eine Katze in anderen Haushalten frisst. Vielleicht bekommt sie Leckereien, die ihre Halter bewusst vermeiden würden. Bei Katzen mit speziellen Diäten, Nierenerkrankungen oder Unverträglichkeiten, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Fremde Fütterung kann den gesamten Ernährungsplan durchkreuzen – und das, ohne dass der Halter etwas davon mitbekommt. Auch teure Zahnerkrankungen mit dem Risiko einer Zahn-OP, Schäden an der Bauchspeicheldrüse, Leberschäden, Probleme mit der Schilddrüse können die Folge von diesen gefährlichen Zuwendungen werden. Vielleicht wünscht sich ein Besitzer, das seine Katze, der er trotz der Notwendigkeit von Medikamentengabe Freigang ermöglichen möchte, dass die Katze einmal am Tag für diese Medikamente zu Hause ist. Wird sie jedoch fremdgefüttert, kann es passieren, dass dies nicht möglich ist und die Katze entweder nicht adäquat mit Medikamenten versorgt werden kann, oder ihr der Freigang verwehrt werden muss.

 

Was tun, wenn eine fremde Katze Hunger zeigt?

Auch wenn es verlockend ist, einer bettelnden Katze ein Leckerli zu geben, solltest du sicherstellen, dass du nichts Falsches fütterst. Der beste Weg ist, den Besitzer ausfindig zu machen. So kannst du gemeinsam herausfinden, was die Katze wirklich braucht und vielleicht kann dies der Anfang einer wunderschönen Freundschaft über ein gemeinsames Interesse – die Besucherkatze – werden. Wenn du fremden Katzen etwas Gutes tun willst, kannst du täglich einen Napf mit Wasser aufstellen, welcher auch immer frisch gereinigt ist. Der letzte, aber auch extremste Schritt ist, ggf. den örtlichen Tierschutz zu kontaktieren, dass eine Katze möglicherweise streunt oder mangelhaft versorgt wird. Dieser Schritt sollte jedoch wohlüberlegt sein und keinesfalls gewählt werden, weil man möglicherweise die Besitzer einer Katze kennt, aber nicht leiden kann!

 

Katzenfreundlich handeln – verantwortungsbewusst füttern

Als Katzenexpertin rate ich dringend dazu, Katzen nicht ohne Rücksprache mit ihren Haltern zu füttern. Was gut gemeint ist, kann schwerwiegende Folgen haben. Es gibt oft gute Gründe, warum eine Katze ein bestimmtes Futter bekommt – oder eben nicht.

Wenn du dir unsicher bist, wie du mit Katzen in deiner Umgebung umgehen sollst, oder Fragen zu deiner eigenen Katze hast, bin ich hier, um dir zu helfen. Zögere nicht, auch mit den kompliziertesten oder unangenehmsten Fragen auf mich zuzukommen. Gemeinsam finden wir immer die beste Lösung für deine Katze.

 

Alles Liebe
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